In der Nacht vom 13. auf 14. September 2017, wurde ein Transrapid 09, das neueste Modell der weltweit führenden Serie von Magnetschwebebahnen, nach Nortrup transportiert. Die Firma Kemper, die Familie der Erfinder dieser Technologie, erwerbte die Magnetschwebebahn von der Bund.
Schwerlast Lastwagen transportierten die 3 Sektionen des 75 m langen Zuges.
Journalisten und Zuschauer versammelten sich vor das Tor der ehemaligen TVE in Lathen, um den Transport zu beobachten.
Personen von GfM, das International Maglev Board, welsterra und Stichting Freedom of Mobility waren dabei und wurden von einigen der TV-Crews interviewt. Sie betonten, dass Deutschland wissen sollte, wie sehr der Transrapid unter Maglev-Experten geschätzt wird.
Trotz des stürmischen Wetters und einiger enger Straßenkurven verlief der Transport flott. Der Wind war für den bis zu 505 km / h schnellen Zug kein Problem und so erreichte der Transport Nortrup am Ende der Nacht. Auch dort warteten die Presse und einige Einwohner auf die Ankunft. Die Firma Kemper feierte diesen Tag mit freiem Brot mit leckeren Bratwürsten und Getränken für alle anwesenden Hungrigen.
Am frühen Morgen startete das heben der Transrapid auf einer speziell konstruierten Betonfahrweg auf dem Firmengelände.
Wegen Ungleichgewicht und Wetter dauerte es etwas länger, aber am Nachmittag ruhte sich die erste Fahrzeugsektion auf dem Fahrweg.
Die Firma Kemper wird den Zug als Besprechungs- und Schulungsraum nutzen und in einen Teil der Öffentlichkeit zeigen, warum der Transrapid hier steht.
Das Unternehmen wird teilweise auch ein gläsernes Bahnhof-ähnliches Gebäude bauen. Sie hoffen, dass alles rechtzeitig zum 130-jährigen Jubiläum des Unternehmens fertig sein wird.
Über (diesen) Transrapid
Der Transrapid Baureihe TR09 war als superschnelle Intercity, S-Bahn oder Flughafenanbinder gedacht. Transrapid ist das Ergebnis jahrzehntelanger erfolgreicher Entwicklung und ist das weltweit einzige vollautomatisierte, offiziell zugelassene System für den schnellen Personenverkehr.
Aber mit einer langen Liste überfälliger Arbeiten an der bestehenden Infrastruktur und noch anhaltenden Auswirkungen der Einigung hatte und hat Deutschland für die absehbare Zukunft noch andere Prioritäten als der groß angelegte Bau einer neuen MSB-Infrastruktur. Nach Einstellung des Münchner Projekts im Jahr 2008 erwies es sich für Deutschland als schwierig, diese Technologie zu exportieren, die sie im eigenen Land nicht nutzen konnten.
Eine Transrapid-Strecke kann leichter angepasst werden als eine Hochgeschwindigkeitsstrecke. Das jüngste viel versprechende Projekt, eine 120 km lange Strecke auf Teneriffa, benötigte 24-41 km (!) weniger Tunnel als die Alternativen. Nur wenige andere ausländische Projekte nutzten diesen Vorteil. Leider hat Spanien in 2011-2012 aufgrund der Kreditkrise die Infrastrukturen der Insel gekürzt.
Mangels anderer kurzfristiger Anwendungen wurde das TVE Entwicklungs- und Schulungszentrum geschlossen und das erste Serienmodell des Transrapid TR09 versteigert. Die Firma Kemper wird diesen Transrapid als Teil ihrer Familiengeschichte schätzen.
Damit ist die Transrapid-Technologie selbst aber noch keiner Geschichte. Es gibt noch Projekte, die Magnetschwebebahn betrachten mit einem Horizont auf Jahr 2040, wie in den USA und sogar in den Niederlanden. ThyssenKrupp behält die Technologie inzwischen für neue Anwendungen und nutzt Teile davon in anderen Produkten. Auch China, Korea, Japan sowie Hyperloop, Zughersteller und sogar die IC-Industrie bauen weiterhin auf dem Ergebnisse der Transrapid-Technologie weiter.